Magenspiegelung
Eine Magenspiegelung ist eine Untersuchung bei der mit Hilfe eines Gastroskopes Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm betrachtet werden. Das Gastroskop besteht aus einem schmalen biegsamen Kunststoffschlauch in dem eine Glasfaseroptik (Übertragung von Licht und des Bildes), Spülkanal, Absaugkanal und einem Arbeitskanal durch den mittels speziellen Zangen Gewebeproben (Biopsien) zu weiteren Untersuchungen entnommen werden können. Das Gastroskop ist an einen Videoprozessor angeschlossen, so dass eine Übertragung auf einen Bildmonitor erfolgt. Die Untersuchung dauert in der Regel wenige Minuten und ist nicht schmerzhaft.
Eine Magenspiegelung wird durchgeführt um die Ursache einer Schluckstörung, länger andauernder Bauchschmerzen, Übelkeit oder Appetitlosigkeit, Sodbrennen, eines Gewichtsverlustes oder einer Blutarmut zu klären oder zwecks Therapiekontrolle nach Operationen oder Magengeschwüren.
Sollte ihr Hausarzt eine Magenspiegelung bei Ihnen für notwendig halten, wird er Sie zur Durchführung dieser Untersuchung überweisen. Nach Vereinbarung eines Termines ist zu beachten, das Sie etwa 8 Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen sollten, damit der Magen leer ist und optimal untersucht werden kann. Ein kleiner Schluck Wasser am Morgen der Untersuchung ist aber möglich. Sollten Sie „blutverdünnende“ Medikamente (ASS, Aspirin, Plavix, Iscover, Marcumar, etc.) einnehmen sprechen Sie bitte vorher mit ihrem Hausarzt ob Sie die Medikamente verändert einnehmen müssen.
Ablauf der Untersuchung
Um den unangenehmen Würgereflex während der Untersuchung zu unterdrücken wird der Rachen mit einem Spray betäubt. Sehr ängstliche oder sehr empfindliche Patienten können auf Wunsch ein beruhigendes Medikament während der Untersuchung „gespritzt“ bekommen. In dem Falle ist eine Begeleitperson notwendig, da Sie im Anschluß an die Untersuchung nicht alleine nach Hause gehen sollten und an dem gesamten Tag (für 12 Stunden) kein Auto fahren dürfen, da ihr Reaktionsvermögen durch das Medikament noch eingeschränkt seien kann.
Die Wirkung von Alkohol wird verstärkt, daher darf in den anschließenden 12 Stunden nach der Medikamenteninjektion kein Alkohol konsumiert werden.
Bitte fragen Sie zuvor ihren Hausarzt ob eine „Beruhigungsspritze“ für Sie sinnvoll ist oder Bedenken dagegen für Sie bestehen. Es wird ein kurz wirksames, gebräuchliches stark beruhigendes Medikament verwendet (Benzodiazepin). Sollten Sie Schlaftablettenabhängig sein, kann die Wirkung ausbleiben, so dass dieses im Vorfeld abgeklärt werden muss.
Während der Untersuchung liegen Sie auf ihrer linken Körperseite. Durch ihren Mund wird das Gerät eingeführt. Um das empfindliche Endoskop zu schützen bekommen Sie einen kleinen Kunststoffring zwischen die Zähne gelegt. Zahnprothesen sollten zuvor heraus genommen werden. Während der Untersuchung wird etwas Luft in den Magen gepumpt damit sich der Magen voll entfaltet und jeder Bereich der Magenschleimhaut einsehbar ist. Sie können stets normal durch Mund oder Nase atmen. Durch die Rachenreizung ist der Speichelfluß erhöht. Sie bekommen anschließend sofort das Ergebnis der Untersuchung mitgeteilt und einen Bericht für ihren Hausarzt.
Komplikationen durch eine Magenspiegelung sind sehr selten. Es können Verletzungen im Verdauungstrakt entstehen, insbesondere bei erkrankten Organen (z.B. erhöhtes Verletzungsrisiko bei Krebserkrankungen des Magens). Verlängerte Blutung nach Gewebeprobeentnahmen besonders nach Einnahme von „Blutverdünnenden Medikamenten“. Störungen von Atmung und Herzkreislauf durch ein beruhigendes Medikament (Benzodiazepine) insbesondere bei vorbestehenden Herz- und Lungenerkrankungen. Vorherige Einnahme von beruhigenden Medikamenten, Leber und Nierenerkrankungen und Übergewicht führen zu einem verstärkten oder verlängerten Effekt. Schizophrene Psychosen und Depressionen können sich durch Benzodiazepine verschlechtern.